Strahlender Sonnenschein, 6.000 begeisterte Fans, ein dritter und ein zweiter Platz für Eva Pinkelnig und ein Doppel-Heimsieg für Chiara Hölzl – besser hätte der Viessmann FIS Ski Jumping World Cup Women nicht laufen können. Zu verdanken ist das großartige Skisprungfest in der Energie AG Arena Hinzenbach in erster Linie den 400 Ehrenamtlichen um den UVB Hinzenbach die heuer vor allem bei der Schanzenpräparation gefordert waren.
Anfang der Woche hatte es noch fast danach ausgehen, als müsste der einzige Skisprung Weltcup-Bewerb der Damen in Österreich wetterbedingt abgesagt werden. Warme Temperaturen und Dauerregen hatten die bereits perfekt präparierte Schanze arg in Mitleidenschaft gezogen. Mit vereinten Kräften wurde wieder genügend Schnee aus dem bereits vorsorglich angelegten Depot auf die Schanze aufgebracht, sodass die Verantwortlichen der FIS mehr als zufrieden waren und der Bewerb ohne Einschränkungen durchgeführt werden konnte.
Zur Freude von Hausherrn OK-Chef Bernhard Zauner wurde der Einsatz seines Teams mit großem Zuschauerinteresse und sensationellen Leistungen der Österreicherinnen gedankt. 6000 Besucher waren am Wochenende in die Energie AG Arena Hinzenbach gekommen, um die derzeit so großartigen ÖSV-Athletinnen anzufeuern. Rund 750.000 Seher an beiden Tagen verfolgten die Wettkämpfe zu Hause vor den Bildschirmen.
Geboten bekamen sie – wie schon in den letzten Springen der Saison – spannende Weitenjagden zwischen den ersten drei des Gesamtweltcups Chiara Hölzl, Maren Lundby und Eva Pinkelnig. Sie erlebten mit, wie vier Österreicherinnen unter die ersten Zehn sprangen und Chiara Hölzl sich mit der Tageshöchstweite von 91 Metern ihren vierten Sieg in Folge holte. Die norwegische Vorjahressiegerin Maren Lundby wurde Zweite und Eva Pinkelnig durfte über Platz Drei jubeln. Die junge Lisa Eder sicherte sich mit Rang Sieben ihr bisher bestes Weltcupergebnis. Lokalmatadorin Jacqueline Seifriedsberger sprang mit Rang Neun heuer zum zweiten Mal unter die Top Ten.
Daniela Iraschko Stolz landete auf Platz Zwölf.
Zweiter Streich am Sonntag
Über einen neuerlichen Heimsieg jubeln durften die Tausenden Besucher dann auch am Sonntag. Wieder war es Chiara Hölzl, die diesmal ganz knapp vor Teamkollegin Eva Pinkelnig ganz oben auf´s Stockerl sprang. Über Rang Drei durfte sich die Südtirolerin Lara Malsiner freuen, die in Hinzenbach ihr erstes Podest holte. Ihr bestes Saisonergebnis holte zu Hause Jaci Seifriedsberger, die sich im zweiten Bewerb am Weltcupwochenende über Platz Sechs freuen durfte. Lisa Eder wurde Siebte, Daniela Iraschko-Stolz Achte und Marita Kramer mit der Tageshöchstweit von 88 Metern Elfte.
Vom Vizekanzler bis zum Black Wings-Kapitän
Den österreichischen Doppelsieg in Hinzenbach ließ sich natürlich auch die Prominenz nicht entgehen. Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler kam trotz Fieber nach Hinzenbach, um die Österreicherinnen anzufeuern. Sportlandesrat Markus Achleitner drückte ebenso die Daumen wie ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und Hinzenbach-Stammgast Andreas Goldberger. Der frühere Skisprung-Olympiasieger Ernst Vettori, ÖSV-Sportdirektor Toni Giger, Black Wings-Kapitän Brian Lebler und zahlreiche politische Vertreter wie Landesrätin Birgit Gertsdorfer, Landesrat a.D. Reinhold Entholzer, NR Bettina Zopf, NR Agnes Sirkka Prammer, LAbg. Günther Pröller, LAbg. Jürgen Höckner, Bürgermeister Wolfgang Kreinecker, Landessportdirektor Gerhard Rumtetshofer, Sportunion-Präsident Franz Schiefermair, ÖSV-Vizepräsident Toni Leikam, Landesskiverbandspräsident Fritz Niederndorfer und sein Vize Wolfgang Pesendorfer wollten das Heimspringen der ÖSV-Damen nicht versäumen.
Schanzenlauf für Sebastian
Viel Jubel gab es aber auch abseits der spannenden Weltcupkonkurrenz. Am Samstagabend lud der UVB Hinzenbach wie gewohnt zu einer Charity-Veranstaltung. Erstmals mussten die Teilnehmer die Schanzen dabei von unten nach oben in Angriff nehmen und eine 100 Meter lange Strecke mit einer Steigung von cirka 34 Grad bewältigen. 47 Teilnehmer stellten sich der Herausforderung und kämpften sich bei Minustemperaturen teils in kurzen Hosen, teils in der Feuerwehruniform nach oben.
Schnellste bei den Damen war Feuerwehrfrau Nicole Huemer vor Christine und Doris Pöschl sowie Gertrude Raab, der Mutter von Sebastian Raab, dem die Charity-Veranstaltung zugute kam.
Der junge Eferdinger sitzt seit einem Motorradunfall 2018 im Rollstuhl und gab beim Climb the Hill selbst das Startsignal. Bei den Herren siegte der routinierte Bergläufer Christian Reidl in nur 30 Sekunden klar vor Chiara Hölzls Bruder Pascal und Tobias Balda. Dank der vielen Teilnehmer und großzügiger Spender durfte sich Sebastian Raab über 5900 Euro freuen.
OK-Chef Bernhard Zauner ist mehr als zufrieden mit dem siebten Damen Weltcup der Damen: „Es war ein Wochenende voller Rekorde für uns. Wir hatten am Samstag 66 Starterinnen aus 18 Nationen. Wir hatten so viele Besucher und Fernsehzuseher wie seit der Eröffnung nicht mehr. Wir hatten supertolle Leistungen, die Stimmung war einfach großartig und auch der Charity-Lauf hat ein Rekordergebnis gebracht. Es war für uns als Veranstalter einfach ein Wochenende, wo es nur Positives zu erleben gab. Das ist umso erfreulicher, als der vergangene Montag ein echter Rückschlag für uns war, wo angesichts der Wetterlage die Stimmung im Helferteam richtig gedrückt war und sich keiner hinausgesehen hatten. Letztendlich war das Wetter beim Wettkampf und die großartigen Ergebnisse der Mädchen aber genau so, wie man es sich wünsche würde – das war jetzt die Belohnung für unsere Mühen.“