Kein Skisprungfest wie in den vergangenen Jahren mit tausenden Fans und unterhaltsamem Rahmenprogramm, sondern ein top-organisiertes Weltcupwochenende unter größten Sicherheitsvorkehrungen, mit dem kompletten Fokus auf dem sportlichen Wettkampf, das war der Viessmann FIS Ski Jumping World Cup der Damen in Hinzenbach 2021. 70 Top-Springerinnen aus 17 Nationen gingen im Eferdinger Becken an den Start und vor allem die Slowenin Nika Kriznar und die bislang sechsfache Hinzenbach-Siegerin Sara Takanashi erlebten einen Höhenflug. Für die Österreicherinnen reichte es diesmal nicht für´s Podest.
Ausgerechnet in Hinzenbach, beim Heim-Weltcup riss die Podest-Serie von Marita Kramer. Nach einem vierten Platz am Freitag wurde die Weltcupführende am Samstag wegen Unregelmäßigkeiten beim Anzug disqualifiziert. Am Sonntag fehlten der Großschanzen-Spezialistin dann nur 0,2 Punkte auf den dritten Platz.
Ebenfalls ein vierter Platz war das beste Ergebnis von Österreichs Skisprung Pionierin Daniela Iraschko-Stolz am Samstag. Freitag landete Iraschko-Stolz auf Platz Sechs, am Abschlusstag auf Rang 8.
Die zweifache Siegerin aus dem Vorjahr Chiara Hölzl musste sich mit den Rängen 13, 24 und 9 zufriedengeben.
Vielversprechend war auch der Auftritt von Lisa Eder, die auf die auf Plätze 8, 23 und 9 sprang. Sophie Sorschag holte die Plätze 20, 24 und 11 und die Oberösterreicherin Julia Mühlbacher vom SC Hönhart sprang auf die Ränge 24, 27 und 22 .
Takanashi in Hinzenbach zum achten Mal ganz oben am Stockerl
Gelohnt hat sich die Anreise nach Hinzenbach auf alle Fälle für Sara Takanashi, die bereits sechs Mal in Hinzenbach gewonnen hat. Nachdem die langjährige Überfliegerin aus Japan am ersten Wettkampftag noch wegen eines irregulären Anzugs disqualifiziert worden war, sprang sie beim zweiten und dritten Wettkampf ganz oben auf´s Siegerstockerl und holte damit ihren siebten und achten Sieg in Hinzenbach.
Erfolgreiche Sloweninnen
Einen Höhenflug erlebten auf der Aigner Schanze auch die Sloweninnen. Nika Kriznar stand alle drei Tage auf dem Podest. Am ersten Tag holte Kriznar Gold, danach zwei mal Silber hinter Takanashi. Teamkollegin Ema Klinec holte am ersten Wettkampftag Silber.
Zwei Norwegerinnen komplettierten die Podeste. Eirin Maria Kvandal holte im ersten Bewerb den dritten Platz stürzte am dritten Wettkampftag aber leider schwer. Teamkollegin Silje Opseth stand an den folgenden beiden Tagen mit Bronze am Podest.
Erfolgreiches Wochenende für den UVB Hinzenbach
Auch wenn eine fehlende Top-Platzierung der Österreicherinnen und ein Event ohne Publikum vor Ort ein kleiner Wertmutstropfen sind, war das Weltcupwochenende für die Organisatoren vom UVB Hinzenbach ein echter Erfolge. Trotz strengster Covid-Auflagen ist dem Team um PK-Präsident Bernhard Zauner und den 180 ehrenamtlichen Helfern eine perfekte Organisation und Durchführung des Weltcupwochenendes gelungen.
Sensationelle Zuschauerzahlen daheim an den Fernsehbildschirmen waren eine kleine Entschädigung für den großen Aufwand, den die Hinzenbacher in den letzten Monaten für den kurzfristig auf drei Wettkampftage erweiterten Weltcup-Stopp in der Energie AG Arena betrieben haben. 235.000 Zuseher (24 Prozent Marktanteil) am Freitag beziehungsweise 379.000 Zuseher (31 Prozent Marktanteil) am Samstag beim ORF sowie rund zwei Millionen Zuseher via ZDF zeugen vom großen Interesse am Damenskisprung, der auf einem wirklich hohen Niveau angekommen ist. Fernsehstationen aus Japan und Norwegen waren ebenfalls vor Ort. Weitere Sender haben das Signal vom ORF übernommen und das Weltcupspringen in Hinzenbach in die ganze Welt hinausgetragen.
OK-Präsident Bernhard Zauner: „Mich freut es wirklich sehr, dass wir trotz der schwierigen Situation so viele freiwillige Helfer hatten. So viele, dass ich sogar vielen absagen musste. Wir konnten das sehr aufwändige Zonenkonzept erfolgreich umsetzen und haben somit eine tolle Veranstaltung zusammengebracht. Die Zusage der FIS, dass wir den Damen-Weltcup nächstes Jahr nach der Olympiade Ende Februar wieder durchführen dürfen, haben wir schon. Das ist einmal mehr eine Bestätigung für die gute Arbeit ist, die hier geleistet wurde.“
Ergebnisse:
Freitag, 5. Februar 20210
- Nika KRIZNAR (SLO)
- Ema KLINEC (SLO)
- Eirin Maria KVANDAL (NOR)
Samstag, 6. Februar 2021
- Sara TAKANASHI (JPN)
- Nika KRIZNAR (SLO)
- Silje OPSETH (NOR)
Sonntag, 7. Februar 2021
- Sara TAKANASHI (JPN)
- Nika KRIZNAR (SLO)
- Silje OPSETH (NOR)
alle Fotos Copyright UVB Hinzenbach/Viehböck